Was muss ich bei der Eingruppierung beachten?
Wenn von ERA die Rede ist, wird oft zuerst an die Eingruppierung der Beschäftigen in eine der ERA-Entgeltgruppen gedacht. Tatsächlich gehen der Eingruppierung einige Schritte voraus, bevor der bzw. die einzelne Beschäftigte und die individuelle Entgeltgruppe ins Spiel kommt.
Einen wichtigen Grundsatz sollten Sie dabei immer im Hinterkopf behalten:
Mit der Erstellung eines ERA-Profils wird lediglich die Position beschrieben und bewertet, nicht die Qualifikation der Beschäftigten, die die Position später innehat!
Aus unserer Erfahrung in verschiedenen ERA-Projekten wissen wir, dass diese Trennung oft schwerfällt. Was nur allzu verständlich ist, denn meist hat man schon bei der Erstellung des ERA-Profils die Person vor Augen, die die Aufgaben übernehmen wird oder sogar schon erledigt.
Der ERA-Prozess: In vier Schritten von der Aufgabe zur ERA-Eingruppierung
Der Prozess von der Erstellung eines ERA-Profils bis zur ERA-Eingruppierung verläuft in 4 Schritten:
1. Schritt: Sie beschreiben die Arbeitsaufgabe der Position für das ERA-Profil
Bei der Aufgabenbeschreibung für das ERA-Profil sind 2 wichtige Dinge zu beachten:
- Der Gepräge-Grundsatz
- Die Trennung von Position und der Person, die die Aufgabe ausführt
Für die ERA Aufgabenbeschreibung nehmen Sie alle bewertungsrelevanten Aufgaben auf, die eine Position umfasst. Das heißt, Sie nehmen nur die Aufgaben auf, die für die Bewertung nach den 4 ERA-Merkmalen von Bedeutung sind. Es muss also nicht unbedingt jede einzelne Tätigkeit erfasst werden, wenn sie nicht für die Ermittlung der Entgeltgruppe relevant ist.
Was Sie außerdem beachten müssen, erfahren Sie unter Aufgabenbeschreibungen.
2. Schritt: Sie bewerten die Arbeitsaufgabe anhand der vier ERA-Merkmale
Bei der Bewertung der Arbeitsaufgabe anhand der ERA-Merkmale können Sie sich an den folgenden Fragen orientieren. Jedes Merkmal teilt sich in einige Stufen auf, die unterschiedlich bepunktet werden. Wenn Sie die Aufgaben bewertet haben, ergibt sich daraus die Summe für die Entgeltgruppe.
Weitere wichtige Informationen zu den ERA-Merkmalen finden Sie im Beitrag Was sind die ERA-Merkmale?.
Können
- Wie lange ist die Zeit des Anlernens und Übens bis zur Beherrschung der Aufgabe?
- Welche Ausbildung und Berufserfahrung erfordert die Aufgabe?
Handlungs- und Entscheidungsspielraum
- Welchen Spielraum hat der Beschäftigte bei der Erledigung der Aufgabe, z.B. in Bezug auf die zeitliche Abfolge oder der Wahl der Arbeitsmittel?
- Erfolgt die Ausführung der Tätigkeit nach genauen oder nach allgemeinen Anweisungen? Reichen allgemeine Zielvorgaben?
Kooperation
- Beschränkt sich die Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern und Abteilungen auf das Empfangen von Anweisungen und das Fertigmelden des Auftrages?
- Sind wegen unterschiedlicher Zielsetzungen Verhandlungen mit anderen Abteilungen nötig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten?
Mitarbeiterführung
- Erfordert die Aufgabe das fachliche Führen von anderen Beschäftigten?
- Umfasst die Aufgabe die disziplinarische Führung von Beschäftigten?
3. Schritt: Sie stufen die Position in eine Entgeltgruppe ein
Mit der Bewertung der Aufgaben anhand der vier ERA-Merkmale wird auf Grundlage des Punktebewertungsbogens die Entgeltgruppe ermittelt. Damit erfolgt die Einstufung der Position.
Auch hier kommt der wichtigste ERA-Grundsatz zum Tragen:
Sie orientieren sich nur an den beschriebenen und bewerteten Arbeitsaufgaben, nicht an der Person, die die Aufgaben übernehmen wird!
Eine Aufstellung der Entgeltgruppen mit den entsprechenden Punkterahmen finden Sie im ERA-Punktebewertungsbogen.
4. Schritt: Die ERA-Eingruppierung – Sie gruppieren den/ die Beschäftigten ein
Erst in diesem letzten Schritt ordnen Sie die Position und die Entgeltgruppe dem Beschäftigten zu, der die Aufgabe ausführt. Zur Unterscheidung zu Schritt 3 spricht man hier von der „Eingruppierung“.
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